Von Obenplus zur Dachaufbaugenossenschaft

Die vierte Dimension der Stadt

Dachaus- und aufbauten spielen seit Jahren eine Rolle bei der Nachverdichtung unserer Städte. Sie bieten vielfache Potentiale für die geforderte Klimaneutralität, indem sie neben der Vermeidung weiterer Flächenversieglung zugleich den Ausgangspunkt einer gleichzeitigen energetischen Sanierung der Vielzahl unsanierter Dächer unserer Städte bilden.

Neben häufig aufgezeigten rechtlichen Hemmnissen wie unveränderliche GRZ/GFZ-Zahlen oder fest gefahrenen Stellplatzverordnungen werden sie bis dato meist nur als singuläre Parasiten im Luxussegment umgesetzt.

Tobias Müller, Zimmermann und junger Architekt, engagiert sich seit langem mit seiner Plattform www.obenplus.de, um durch herausragende Beispiele zugleich aufzuklären und zu inspirieren. Vernetzt mit weiteren Kolleginnen und Kollegen tritt aktuell mit www.dachaufbaugenossenschaft.org ein neuer Aspekt hinzu. Der Aspekt des Sozialen. Es geht um den Entwurf für eine Genossenschaft für Dachaufbauten. Denn auch auf dieser Ebene der Stadt geht es um eine ausgewogene soziale Mischung statt um Segregation oder Gentrifizierung. So könnten Dachaufbauten künftig eine Symbiose aus bautechnischer und gesellschaftlicher Sanierung bilden.

Wie wunderbar wäre dann noch die Vorstellung, dass sich die Genossenschaften untereinander vernetzen, dass Brücken zwischen den Dächern entstehen und neben den sozialen Brücken eine Ebene der Infrastruktur entsteht, die unsere bodengebundene entlastet und neben der Lebensqualität auf dem Dach dann auch zugleich eine neue Aufenthaltsqualität für die Gemeinschaft im öffentlichen Raum schafft?