Erweiterung Bundeskanzleramt vervollständigt das „Band des Bundes“: FTR plant erneut die Fassaden der Repräsentanz der Bundesrepublik Deutschland

Berlin. Bundeskanzleramt. Wer kennt nicht die imposante Kulisse als Hintergrund zahlreicher Nachrichtensendungen.

Doch weit mehr als Kulisse ist es die Repräsentanz der Bundesrepublik Deutschland und Ort weitreichender politischer Entscheidungen. In jeder Legislaturperiode entstehen neue Aufgaben, die ob ihrer besonderen Bedeutung unmittelbar vom Bundeskanzleramt gesteuert werden – seien es aktuell die Energiewende, die Flüchtlingswelle, die Finanzkrise oder auch übergeordnete Sicherheitsthemen und die Zukunftsaufgabe der Digitalisierung. Dies führt unweigerlich zu erweiterten Personalbedarfen, die in dem 2001 bezogenen und für 460 Mitarbeiter*innen geplanten Bestandsgebäude des Bundeskanzleramts nicht mehr unterzubringen waren und folglich auf unterschiedliche Standorte verteilt werden mussten. Mit dem Ziel, die Arbeitsstätten der mittlerweile 750 Beschäftigten wieder an einem Standort zu vereinen, entschied man sich nach umfangreichen Machbarkeitsstudien für den Erweiterungsbau des Bundeskanzleramts im Kanzlerpark.  

Der bogenförmige Baukörper vervollständigt als Grenzbebauung im Westen das bereits in den 1990er Jahren von Schultes Frank Architekten konzipierte „Band des Bundes“, welches städtebaulich der Neuordnung des Spreebogens diente und zugleich die Wiedervereinigung symbolisch verräumlichte. Wie bereits vor mehr als zwanzig Jahren für Städtebau und Architektur zeichnen sich auch jetzt wieder Professor Axel Schultes und Charlotte Frank im Auftrag des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung verantwortlich für den Erweiterungsbau. Als Raumkante nimmt das Halbrund die Kubatur des Kanzlerparks auf. Hier sollen auf einer Bruttogeschossfläche von 57.000 m2, verteilt auf 6 Geschosse in den Jahren 2024 bis 2027 400 Büroräume realisiert werden. Eine Bauaufgabe von höchster Komplexität, die sich neben der Repräsentanzfunktion und dem damit verbundenen baukulturellen Anspruch, der öffentlichen Vorbildfunktion in Sachen Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit insbesondere aus der Vielzahl an Funktionsbereichen, den hohen technischen Anforderungen sowie Sicherheits- und Geheimschutz ergibt.

Der Hauptbaukörper wird durch weitere ein- bis zweigeschossige Funktionsgebäude zur Spree hin ergänzt, die Funktionen wie Post und Logisitk, einen multifunktionalen Veranstaltungssaal und eine Hubschrauberlandeplattform übernehmen und die Liegenschaft Willy-Brandt-Straße zu einer Campuslösung vervollständigen. Die öffentlichen Bereiche wie Robinienwäldchen und Allee-Struktur im Norden bleiben unangetastet und werden im Süden über eine weitere Fußgängerbrücke ergänzt, die Bestandsgebäude und Erweiterungsbau miteinander verbindet.

Wir freuen uns außerordentlich nach mehr als 20 Jahren über das erneute Vertrauen, an dieser herausragenden Bauaufgabe und ihren besonderen Herausforderungen mitwirken zu dürfen.