Im Rahmen unserer beratenden Unterstützung des LRA Ostalbkreis zur Fassadenkonstruktion des von Hirner & Riehl Architekten geplanten Neubaus ZVSA in Aalen waren wir kürzlich vor Ort. Während der Besichtigung der ersten Elementmontagen und der bereits vor einiger Zeit installierten Musterfassade fiel uns besonders die dominante Wirkung des Vogelschutzes im Glas auf.
Der Vogelschutz an Glasflächen ist derzeit eines der am wenigsten strukturierten Themen unserer Branche. Dass dieser Aspekt wichtig ist, steht außer Frage, hier war man zu lange zu gleichgültig. Doch aktuell fehlen nachvollziehbare Regeln und je nach Ort und Entscheider schwanken behördliche Vorgaben zwischen Gleichgültigkeit auf der einen und maximaler Überregulierung auf der anderen Seite.
Eine einseitige Maximierung des Vogelschutzes führt dabei in die falsche Richtung und ist sicherlich in vielen Situationen gar nicht erforderlich. Markierungen, die auch für das menschliche Auge sehr deutlich sichtbar sind, stehen in direktem Widerspruch zu den Anforderungen der ASR nach ungestörter Sicht vom Arbeitsplatz nach draußen. Hinzu kommen erhebliche Toleranzprobleme bei Folienlösungen, insbesondere in der Höhenlage der Punkte benachbarter Scheiben. Bedruckte Varianten wiederum führen nach aktuellem Stand dazu, dass die Verglasungen wegen der mineralischen Emaillierung nicht mehr recycelt werden können – ein äußerst unzeitgemäßer Aspekt.
Unser Appell: Die gegenwärtig teils maximalen Forderungen müssen überdacht werden. Notwendig ist ein Weg, der alle relevanten Aspekte mit Augenmaß berücksichtigt – zum Schutz der Vögel, der Arbeitenden und der Kreislaufwirtschaft.

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